Manchmal muss nicht alles g'sagt werden.

1953 auf einem Bahnsteig im ländlichen Tirol: Aloisia trifft Rudolf; es ist die erste Begegnung der beiden. Der kürzlich verwitwete, wortkarge Bergarbeiter sucht eine neue Frau und Mutter für sich und seine fünf Kinder. Aloisia, allein mit einer kleinen Tochter, hat auf seine Anzeige geantwortet. Nun steigen sie zu dritt zu seinem Häuschen hinauf. Es wird ein Leben geprägt von Notwendigkeiten und schließlich von einer Liebe ohne große Worte. Es wird aber auch ein Leben ausgehöhlt von dem, was ungesagt bleibt. Davon erzählt nur der Berg, aus dem Silber, Kupfer und zum Schluss noch Schotter geschlagen und gesprengt wurde und in dem bis 1945 hunderte Zwangsarbeiter Flugzeugteile zusammenbauten. Wer erinnert an sie, wenn der Berg in sich zusammenfällt?
Lisa Wentz‘ Stück wurde mit dem Retzhofer Dramapreis 2021 ausgezeichnet. Aus der Jury-Begründung: „Mit ‚Adern‘ liegt ein überaus kunstvolles Volksstück vor. Es lässt in seiner dialogischen Könnerschaft so manches Werk der Postdramatik weit hinter sich.“

Adern,   ca. 74 Seiten,  4,99 €

Verlag

Lisa Wentz , 1995 in Tirol geboren, schloss im Jahr 2017 ihre Schauspielausbildung in Wien ab. 2018 zog sie nach Berlin, wo sie Szenisches Schreiben an der UdK studiert. Ihr Stück „Aschewolken“ wurde beim Nachwuchswettbewerb zum Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis 2020 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und 2021 am Theater Strahl in Berlin uraufgeführt. Ihr Stück „Adern“ wurde 2021 mit dem Retzhofer Dramapreis und 2022 mit dem Nestroy Autor:innenpreis ausgezeichnet. Im März 2022 wurde „Adern“ in der Regie von David Bösch als Produktion der Burgtheaters in der Spielstätte des Akademietheaters uraufgeführt.

Premieren und Wiederaufnahmen (ohne Gewähr)

13.03.2022   Burgtheater Wien ↗

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Leseprobe

ISBN: 978-3-96270-006-5, eBook ohne DRM
November 2023, ca. 74 Seiten, henschel SCHAUSPIEL.

4,99 €

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