Die Welt ist ungerecht. Sie war zu mir ungerecht und zu dir wird sie nicht netter sein, nur weil du aus Island kommst.
„eine gotin, von mir aus, eine vandalin, wenn es sein muss, eine aus gallien. aber island! man wird denken, er hat sie im katalog bestellt. man wird denken, er hat hier keine haben können.“
Mutter Utes Vorbehalte hin oder her: Ihr Sohn heiratet eine Ausländerin. Eine Frau, die andere Götter und andere Werte hat. Eine Isländerin, die das Buch Burgund nicht kennt! Eine, die schön ist und Brunhild heißt. Eine, die Königin werden soll! Krimhild, Utes Tochter und damit Brunhilds Schwägerin, ist entzückt. Endlich kommt Exotik in diesen burgundischen Mief, diese unverfälscht indigene Kultur. Krimhild ist überzeugt, der Fremden die wenig wirklich wichtigen burgundischen Werte beibringen zu können. Die fremde Brunhild lernt schnell. Zu schnell. Als sich die Isländerin am Hofe bestens integriert, beim Volk beliebt ist und sich den Männern gegenüber gar nicht so wild und exotisch verhält, wie man das dachte, steht für Krimhild fest: Für zwei schöne Frauen ist kein Platz im Königshaus. Und so kommt, was kommen muss - aller Toleranz zum Trotz.
Die Isländerin, ca. 46 Seiten, 4,99 €
Irene Diwiak wurde am 10. Dezember 1991 in Graz geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen ist sie in Deutschlandsberg. Nach einem gescheiterten Au-Pair-Aufenthalt in Leicester, Großbritannien, seit 2011 wohnhaft in Wien. Studium der Slawistik (Bachelorabschluss 2015), Judaistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien. Nebenher immer viel Theater, auf und hinter der Bühne. Ihre erste Regiearbeit im Theaterzentrum Deutschlandsberg wurde zu den Schultheatertagen ins Burgtheater eingeladen. Irene Diwiak schreibt Drama und Prosa und hat seit ihrer Kindheit schon einige Literaturpreise eingeheimst. Ihr Stück „Die Isländerin“ erhielt den Jurypreis beim Autorenwettbewerb der Nibelungen-Festspiele Worms (2015), eine Uraufführung des Siegerstückes fand 2016 im Rahmen der Nibelungen-Festspiele im Lincoln-Theater in Worms statt.
ISBN: 978-3-7450-8927-1, eBook ohne DRM
Februar 2018, ca. 46 Seiten,
Litag Theaterverlag.
4,99 €